Freitag, 28. Dezember 2007

Dein 27. Geburtstag + 7 Monate

Schatz, dein erstes Geburtstag den du nicht mehr erleben durftest.


28.12.2007


Heute wärst du 27 Jahre alt geworden und auch genau heute sind es 7 Monate her. Zufall?
Du wirst immer 26 Jahre jung bleiben. Nie älter werden.... wie ungerecht ist das Leben.


Ich war heute an deinem Grab und hab dir 27 Kerzen rundherum aufgestellt. Ich hoffe es gefällt Dir. Wollte eigentlich ein Foto machen, habe aber typischerweise wieder mal die Kamera vergessen. Konnte aber eines mit dem Handy machen.




Happy Birthday Schatz!!


Wir vermissen Dich alle sehr.




Wir erinnern uns...

Beim Aufgang der Sonne
und bei ihrem Untergang
erinnern wir uns an Ihn;

Beim Wehen des Windes
und in der Kälte des Winters
erinnern wir uns an Ihn;

Beim Öffnen der Knospen
und in der Wärme des Sommers
erinnern wir uns an Ihn;

Beim Rauschen der Blätter
und in der Schönheit des Herbstes
erinnern wir uns an Ihn;

Zu Beginn des Jahres
und wenn es zu Ende geht
erinnern wir uns an Ihn;

Wenn wir müde sind
und Kraft brauchen
erinnern wir uns an Ihn;

Wenn wir verloren sind
und krank in unserem Herzen
erinnern wir uns an Ihn;

Wenn wir Freuden erleben
die wir so gerne teilen würden
erinnern wir uns an Ihn;

So lange wir leben,
wird auch Er leben.

(Quelle: verw. Eltern i. Deutschland)

Mittwoch, 26. Dezember 2007

Weihnachten

Lieber Schatz


Nun findet nach 5 Jahren das erste Weihnachten ohne dich statt.

Du fehlst mir.

Weihnachten war für dich immer einer der wichtigsten Tage im Jahr. Die Zeit für die Familie, Freunde usw. Diese Zeit war für dich immer sehr wichtig und du hast dich darauf immer sehr gefreut. Und jetzt kannst du das alles nicht mehr erleben.

Dein Sohn León und deine Familie musste heuer das erste mal in ihrem Leben Weihnachten ohne Dich, ohne ihren Sohn, Bruder und Vater feiern. Ich hatte ja "nur" 5 Jahre, aber für mich ist es schon total ungewohnt und schmerzlich. Wie wird es dann nur für deine Eltern, Brüder und für León sein? Ich mag es mir nicht vorstellen.

Letztes Weihnachten habe ich von dir eine wunderschöne Kette bekommen, mit passenden Ohrringen. Natürlich musstest es du wieder mal übertreiben und hast mir auch noch eine Uhr gekauft. Du liebtest es, Geschenke zu machen und zu verteilen.

Du liebtest einfach das Leben. Ich frage mich immer noch, wie ein Gott (wenn es ihn wirklich gibt) sowas tun kann. Einen so liebevollen und wunderbaren Menschen wie dich aus dieser Welt zu reissen. Man sagt, alles hat einen Sinn. Hat es das wirklich? Ich kann es jetzt noch nicht verstehen aber ich hoffe das einen für sowas schreckliches einen Sinn gibt. Dein Tod muss irgendwas bezwecken und muss einen Sinn haben. Sonst stimmt mit dieser Welt etwas nicht.


Lerne mit der Stille in dir in Kontakt zu kommen und wisse, dass alles im Leben einen Sinn hat.Es gibt keine Fehler und keine Zufälle. Alle Ereignisse sind Segnungen, die uns geschenkt wurden, damit wir daraus lernen.

(E. Kübler-Ross)



Ich wünsche dir, wo immer du auch bist, schöne Weihnachten. Ich weiß, ich fühle es, das es dir gut geht.



Eine Rose für Dich zu Weihnachten
und für jeden schönen Gedanken
den ich an dich besitze.

An diese Gedanken
werde ich mich immer
im meinem ganzen
Leben erinnern.



Mittwoch, 28. November 2007

6. Monate

Na mein Schatz,


nun ist es ein halbes Jahr her, als du von dieser Welt und somit auch von mir gegangen bist.

In letzter Zeit mache ich mir viel Gedanken über das Schicksal und somit auch über die Zukunft. Mein Leben hat sich auf einen Schlag komplett verändert und ich frage mich oft, ob das Leben für mich (für jeden) vorgeplant ist. Ob es das Schicksal gibt. Es muss es geben, sonst verstehe ich es nicht und könnte es nicht akzeptieren.






Du weißt ja sicher auch (so bilde ich es mir mal ein) das du mitbekommst was hier unten alles so passiert. Was mit mir passiert und was ich mache. Ich hoffe du bist mir nicht böse. Ich denke jeden Tag an dich und hoffe du bist stolz auf mich. Aber ich weiß du bist es und das du willst, dass ich glücklich bin. Du wolltest immer das es mir gut geht und hast das mir auch immer gezeigt. Du hast alles für mich getan und hättest auch in der Zukunft noch alles für mich getan. Das weiß ich. Das merkwürdige ist, das es mir erst nach dem Unfall bewusst geworden ist bzw. das ich es jetzt wirklich weiß.

Als du noch da warst, nahm ich alles als "selbstverständlich" an. Jedes "ich liebe Dich", jeden Guten Morgen Kuss, jede liebevolle Geste war einfach normal. Weißt du was ich meine?

Ich weiß noch, das ich in meiner träumerischen Art und Weise immer dachte das du mich vielleicht doch nicht so liebst? Habe ich das überhaupt verdient so geliebt zu werden? Aber jetzt, wo du nicht mehr da bist, ist mir klar, das du mich über alles geliebt hast. Du hast es mir ja auch jeden Tag gesagt, warum habe ich da nur daran gezweifelt? Oder vielleicht lag es nur daran, das ich es so gerne von dir gehört habe. Ja das muss es sein, ich wusste es im Inneren aber ich hörte es einfach so gerne von dir. Und jetzt, werde ich diese Worte nie wieder von dir hören. Aber ich behalte dieses Gefühl in mir, auch wenn es jetzt noch sehr schmerzt wenn ich daran denke.

Heute war ich wieder bei dir am Grab. Wie immer ist es mir unbegreiflich wie du da unten liegen kannst. Das du Tod bist und nicht mehr in dieser Welt bist. Das du nicht mehr mitbekommst wie du alt und grau wirst, wie dein Sohn erwachsen wird, wie wir unsere gemeinsamen Kinder bekommen usw. Alles weg. Es schmerzt immer noch sehr. Ob das jemals aufhört?
Ach Schatz, ich vermisse dich so sehr. Danke dir noch für das Zeichen, das ich heute von dir bekomme habe. Ich weiß, vielleicht bilde ich mir das ja nur ein. Aber egal, es hat mir geholfen und es war etwas "erlösend".
In Liebe
Anita



Mittwoch, 31. Oktober 2007

5. Jahrestag

Lieber Schatz

Heute wären wir 5 Jahre lang zusammen gewesen und ich bin mir sicher, es wären noch einige geworden. Wir waren sehr glücklich und haben uns endlich (nach vielen Diskussionen und Streitereien am Anfang der Beziehung *g*) verstanden und akzeptiert. Wir haben uns geliebt bzw. ich liebe dich ja immer noch.

Kannst du dich noch an unseren ersten gemeinsam längeren Urlaub erinnern? Wir flogen in die Türkei und wir bzw. eher du hattest ein wenig Bammel davor wie es so wird 1 Woche lang Tag für Tag aufeinander zu picken. Ob das wohl klappen wird, hast du dich gefragt?

Es war ein sehr schöner erster gemeinsamer Urlaub. Abgesehen von deinem Insektenstich der uns fast täglich ins Krankenhaus schlempte und deine Infusionen, die du dann bekommen hast. Von dem her war der Urlaub eine reine Katastrophe, aber was gut war und was unsere Beziehung endlich fest und innig machte, war der "Klick" bei dir, dass es mit uns funktioniert. Du hast mir nach dem Urlaub gesagt, dass du dir jetzt sicher bis das es mit uns klappt. Dieser Urlaub hat dir gezeigt, das wir uns verstehen und das wir uns lieben.

Du warst dir ja am Anfang unsicher und meintest eben, ob wir uns nicht täglich streiten werden und uns einfach nicht verstehen, wenn wir 1 Woche lang tag täglich zusammen hängen. Aber Schatz, es hat geklappt und wir haben kein einziges Mal gestritten oder ähnliches. Der Urlaub war der Startschuss in unsere feste und echte Beziehung. Du hast dich dann endlich darauf eingelassen. Für mich war es abgesehen von den Problemen und Krankenhausbesuchen am Anfang der schönste Urlaub.




















Da war ich noch glücklich






















Und jetzt, nach 5 Jahren bist du einfach nicht mehr hier. Kannst du dir eigentlich vorstellen, was es heißt nach 5 Jahren wieder ganz alleine zu sein? Niemand ist mehr zu Hause, der auf mich wartet und wo ich weiß, dass er mich über alles liebt und alles für mich tun würde. Niemand ist mehr da, wo mir zeigt, das ich was besonderes bin. Niemand liegt mehr mit mir im Bett. Ich muss mein Leben, das ich eigentlich mit dir gemeinsam gestalten habe und weiter wollte, alleine weiter gestalten. Ich kann mit niemandem mehr diskutieren was ich machen soll, wie unser gemeinsam Leben ausschaut. Es war so schön zu wissen, dass jemand da ist. Das man nicht alleine ist.

Ich weiß, ich muss irgendwie damit klar kommen und ehrlich, ich versuche es auch. Aber so leicht ist es nicht. Nichts ist leicht, sondern nur kompliziert und schwierig. Mache ich den alles richtig Schatz??? Mache ich irgendwas falsch?? Ich weiß es eben nicht.

Ich vermisse dich mein Schatz und hoffe, dass Dir das selbstgebastelte Herz mit den Rosen gefällt.

Kuss Deine Anita

Sonntag, 28. Oktober 2007

5 Monate

Lieber Schatz,


jetzt sind es 5 Monate her, als du einfach so von einem Auto überfahren wurdest. Als du mir einfach so weggenommen wurdest. Einfach so....


5 Monate ohne dich


Was soll ich sagen? Ich kann nichts mehr sagen, ich weiß nur das ich dich wahnsinnig vermisse und das Gefühl, die Sehnsucht, immer schlimmer oder anders wird. Ich lebe. Ich lebe weiter ohne dich. Was bleibt mir anderes übrig? Aber es fehlt einfach was. DU fehlst.

Ein Teil, ein Stück meines Herzens ist mit dir gestorben, da bin ich mir sicher. Das Stück das voller Liebe, Lebenslust, Freude, Zärtlichkeit, Zukunftspläne usw. war. Der Teil der für DICH da war. Das Stück das wegen dir existierte. Ich hab dir ein Stück meines Herzens mitgegeben. Das Stück gehört jetzt dir und ich hoffe du bewarst es gut bei dir auf.






Durch die Liebe und den Tod berührt der Mensch das Unendliche



Wenn ich gewusst hätte, dass es das letzte Mal ist dass ich dich einschlafen sehe, hätte ich dich besser zugedeckt und mich zu dir gelegen, damit du nie wieder gehst.


Wenn ich gewusst hätte, dass es das letzte Mal ist, dass ich dich zur Türe rausgehen sehe, hätte ich dich umarmt und geküsst und dich für einen weiteren Kuss zurück gerufen.


Wenn ich gewusst hätte, dass es das letzte Mal ist, dass ich deine Stimme höre, ich hätte jede Geste und jedes Wort auf Video aufgezeichnet, damit ich sie Tag für Tag wiedersehen und hören könnte.


Wenn ich gewusst hätte, dass es das letzte Mal ist, dass ich einen Moment innehalten kann um zu sagen "Ich liebe dich"anstatt davon auszugehen, dass du weisst dass ich dich liebe.


Wenn ich gewusst hätte, dass es das letzte Mal ist, dass ich da sein kann, um den Tag mit dir zu teilen, weil ich sicher bin, dass es noch manchen Tag geben wird, so dass ich diesen einen verstreichen lassen kann.


Leider habe ich dazu keine Möglichkeit mehr. Alles ist vorbei und nicht mehr zu ändern.


Was würde ich dafür geben, noch einmal deine Stimme zu hören, dich noch einmal in den Arm zu nehmen, dich zu küssen oder einfach nur bei dir zu sein. Ich würde alles dafür tun....


Schatz, ich vermisse Dich.

Freitag, 28. September 2007

4 Monate

Lieber Schatz,


4 Monate ist es nun her als du mich verlassen hast.

4 Monate ohne dich...



Wie soll das nur weiter gehen? Wie wird es nach 5 Monaten, ...nach 6 Monaten.....nach einem Jahr?? Wird es besser? Ich kann es mir nicht vorstellen.



Morgen Samstag, den 29. September 2007 habe ich die Mathe-Prüfung. Die Mathe-Prüfung die wir gemeinsam machen wollten. Die Prüfung wo ich deine Unterstützung und deine Kraft gut gebrauchen hätte können. Die Prüfung die wir endlich gemeinsam abschließen wollten.

Und nun? Nun kann ich sie ohne dich zu Ende bringen.

Aber ich hoffe du bist in Gedanken bei mir und spendest mir Kraft. Ich weiß, du bist bei mir.





Ach Schatz, ich vermisse Dich so sehr. Ich vermisse jedes kleine Detail.

Ich vermisse es ...

um 04.00 Uhr morgens den Wecker zu hören, weil du trainieren musst.

Ich vermisse es ...

um 05.30 Uhr nochmals von Dir geweckt zu werden, da du dich noch für eine halbe Stunde zu mir kuschelst.

Ich vermisse es ...

um 06.00 Uhr von Dir einen Abschiedskuss zu bekommen.

Ich vermisse es ...

mehrmals am Tag einen Anruf oder SMS von Dir zu erhalten

Ich vermisse es ...

jeden Tag "Ich liebe Dich" zu hören

Ich vermisse es ...

von dir in den Arm genommen zu werden

Ich vermisse es ...

keinen Platz mehr im Bett zu haben, da du dich so eng an mich kuschelst

Ich vermisse es ...

um die Fernbedienung zu streiten

Ich vermisse es ...

mit Dir gemütlich was Essen zu gehen und zu diskutieren

Ich vermisse es ...

über deine schnell plötzliche schlechte Laune zu lachen

Ich vermisse es ...

von Dir am Wochenende zum Sport "gezwungen" zu werden



Ich vermisse einfach ALLES.


Jede kleine Macke an Dir.
Jede Spinnereien die du ausgelebt hast oder noch wolltest.
Jede positive Einstellung von Dir.
Jede liebevolle Geste von Dir.
Jeden einzelnen Kuss von Dir.
Einfach jede einzelne Sekunde mir Dir.


Schatz, ich werde diese Erinnerungen und Gefühle von Dir bzw. an Dich nie vergessen.

Ich werde DICH nie vergessen.

Ich liebe Dich!




Freitag, 7. September 2007

Gästebuch


Hallo ihr Lieben!

Ich freue mich über jeden Eintrag....
Es ist egal was man schreibt, es können Gedichte sein, Gedanken, Gefühle oder einfach nur Erinnerungen und Ereignisse die man mit Johannes zusammen erlebt hat.

Hier können alle ihre Ideen freien Lauf lassen.... :-)

Ich bedanke mich jetzt schon für eure Kommentare bzw. Einträge.


Mittwoch, 5. September 2007

Todesanzeige & Dankeskarte





Anzeige von seiner Firma Kaufmann:








Nachruf vom Mitarbeiterteam der sozialtherapeutischen Wohngruppe: (St. Lukasklinik)






DANKESKARTE



Montag, 3. September 2007

Schöne Gedichte/Zitate

...und wir glaubten,
wir hätten noch so viel Zeit für- und miteinander...




Gerade eben warst du noch hier
jetzt bist du fort
dein Platz ist leer
überall sehe ich deine Spuren
und fühlewie sehr du mir fehlst
noch sind die Räume erfüllt von deinem Wesen
deinem Zauber, deinem Lachen und deiner Wärme
Etwas wir bleiben wovon ich leben kann.
Margot Bickel



Ich träume, und der geliebte Mensch ist mir nahe.
Ich erwache und bin allein. Leer ist meine Welt.
Unergründlich die Tiefe die alles verschlang.
Aber die Liebe und Wärme vergangener Tage
weht zu mir herüber. Fast wie ein Trost.
von (Weöres Sandor)




Von dem Menschen, den wir geliebt haben,
wird immer etwas zurückbleiben,
etwas von seinen Träumen, etwas von seinen Hoffnungen,
etwas von seinem Leben, alles von seiner Liebe.





Man weiß nie, was Glück ist,
man weiß nur, was Glück war.




Du warst es wert, so sehr geliebt zu werden.
Du bist es wert, dass soviel Traurigkeit geblieben ist an Deiner Stelle.













Dienstag, 28. August 2007

3 Monate




Heute ist es genau 3 Monate her, als Johannes starb....

Noch immer weiß ich nicht wie ich damit umgehen soll, ... wie ich ohne ihn leben soll. Mir kommt das Leben so sinnlos und leer vor.... wie wird es nur weitergehen?







Dienstag, 21. August 2007

Danke

Ich möchte hier auch die Gelegenheit nutzen um einmal DANKE zu sagen.




Ich möchte mich vorallem bei denjenigen bedanken,


  • die in dieser schwerzen Zeit bei mir sind und mich unterstützen
  • die einfach da sind wenn ich jemand zum reden brauche
  • die die merken, dass es mir einfach noch nicht gut geht
  • die mich ablenken
  • die sich mehrmals melden, damit ich das Gefühl habe es ist jemand da

Ohne meine Familie und Freunde wüsste ich nicht wie ich das ganze überstehen soll.

Aber vorallem möchte ich mich bei meiner Mutter bedanken, die sofort für mich da war und mir Kraft spendete auch wenn sie selber keine mehr hatte.

Bei meinen Eltern, die mir ohne wenn und aber sofort ein eigenes Zimmer herrichteten.

Bei meiner Freundin Stephanie, die ohne Fragen am Anfang jeden Tag da war und mit der ich über alles reden kann.

Bei meiner Freundin Jadranka, die sich jeden Tag bei mir meldet und mit mir Zeit verbringt. Die auch merkt wie dreckig es mir immer noch geht...

Bei meinem Kolleg Patrick, der auch sofort da war auch wenn wir uns einige Zeit nicht gesehen haben.

Bei meiner gesamten Familie, die stehts für mich da ist und mich unterstützt.

Bei allen anderen, die ich nicht namentlich genannt habe. Danke das ihr für mich da seit.

Aber ich möchte mich auch bei denjenigen bedanken, die mir die Augen öffneten, dass sie keine wirklichen Freunde sind.

Freitag, 17. August 2007

Johannes und sein Sohn León




Johannes hatte aus seiner früheren Beziehung einen Sohn....










...er war ein wundervoller Vater .... und daher wusste ich auch mit ihm möchte ich eine Familie gründen....




Doch auch dieser Traum und baldige Zukunft wurde wie eine Luftblase zerplatzt....

Abschied

Ich hatte die Gelegenheit, mit seinen Eltern und Brüder und mit meiner Mutter zusammen von Johannes Abschied zu nehmen. Als ich Johannes so im Sarg liegen sah, versetzte es mir einen so tiefgehenden Schmerz, dass ich dachte das würde ich nicht überleben. Er sah aus als würde er nur schlafen, doch leider wird er nicht mehr aufwachen....

Als ich dann alleine im Raum mit ihm war, wusste ich im ersten Moment nicht was ich sagen soll. Zu sehr hat mir der Schmerz die Sprache verschlagen. Doch dann unterhielt ich mich mit ihm und teilte ihm meine Verzweiflung, meine Wut und meinen Schmerz mit.... und das ich ihn immer lieben werde. Ich wusste nicht wie lange ich mit ihm alleine im Raum war... ich wollte eigentlich nicht mehr gehen und am liebsten wäre ich zu ihm in den Sarg gelegen und bei ihm geblieben. Doch dann musste ich endgültig Abschied nehmen von meiner Liebe....das war das letzte Mal als ich ihn berührte.

Der Trauergottesdienst für Johannes fand am Freitag, den 01. Juni 2007 in der St. Wolfgangskapelle beim Friedhof in Wangen statt. Seine Familie und ich dachten uns schon, dass sehr viele zum Gottesdienst kommen werden, dennoch überwältigte es mich und sicherlich auch seine Familie, wie viel Menschen Johannes gekannt und gemocht haben.
Familie, Freunde, Bekannte und Nachbarn waren gekommen, um von Johannes Abschied zu nehmen. Ich kannte viele nicht, dennoch war es sehr schön zu wissen wie sehr Johannes geschätzt wurde.

Die Trauerrede war sehr einfühlsam und ergreifend.
Ich saß mit seinen Eltern und Brüdern und meiner Mutter in der ersten Reihe, direkt vor dem Sarg meines geliebten Freundes. Während der gesamten Zeremonie hielt ich den Ring fest, der mir Johannes einst zu Weihnachten geschenkt hat. Ich musste so heftig weinen, dass ich zeitweise den Worten der Pfarrerin nicht folgen konnte.

Dann wurde von den besten Freunden von Johannes das Lied von R.E.M – Everybody Hurts gespielt. Das Lied war so treffend und wunderschön, da konnte ich meinen Schmerz nicht mehr zurück halten und ließ meinen Gefühlen freien Lauf. Aber ich war nicht die einzige...

When your day is long and the night, the night is yours alone
When you're sure you've had enough of this life, well hang on
Don't let yourself go, cause everybody
cries and everybody hurts sometimes


Sometimes everything is wrong, now it's time to sing along
When your day is night alone (hold on, hold on)
If you feel like letting go (hold on)
If you think you've had too much of this
life, well hang on


Cause everybody hurts, take comfort in your friends Everybody hurts, don't throw your hands, oh now, don't throw your hands If you feel like you're alone, no, no, no, you're not alone If you're on your own in this life, the days and nights are long
When you think you've had too much, with this life, to hang on

Well everybody hurts, sometimes Everybody cries, and everybody hurts, sometimes But everybody hurts sometimes so hold on, hold on, hold on,
Hurts Hold on, hold on, hold on, hold on, hold on, Everybody hurts You are not alone

Nach der Trauerfeier wurde der Sarg zur letzten Ruhestätte getragen. Eine lange Schlange bildete sich hinter uns. Alle begleiteten Johannes auf seinem letzten Weg. Fassungslos standen wir am Grab, als er heruntergelassen wurde. Es ist unvorstellbar, welche Gefühle und welcher Schmerz über mich hereinbrach.
Als ich nach seiner Familie dann Abschied nehmen wollte, konnte ich keinen klaren Gedanken fassen. Erst nachdem sich bereits die anderen Trauergäste von Johannes verabschiedeten, ging ich nochmals hin um mich in Ruhe zu verabschieden.

Ich war wie in Trance. Ich bemerkte zwar die vielen Menschen auf dem Friedhof und die endlose Schlange vor dem Grab von Johannes... doch als ich da neben dem Grab von Johannes stand, kam es mir vor als würde ein Film an mir vorbei laufen.

Heute ziehen oft die Bilder der Trauerfeier an mir vorbei. Es ist, als wäre es erst gestern gewesen.



Da mein Vater bei der Beerdigung nicht dabei sein konnte, hatte er mir folgendes Gedicht für mich und Johannes geschickt...




























"Begräbnis-Blues"
Haltet alle Uhren an,
laßt das Telefon abstellen,
Hindert den Hund daran,
den saftigen Knochen anzubellen,
Klaviere sollen schweigen,
und mit gedämpften Trommelschlag,
Laßt die Trauernden nun kommen,
tragt heraus den Sarg.
Laßt Flugzeuge kreisen,
klagend im Abendrot,
An den Himmel schreibend
die Botschaft Er ist tot;
Laßt um die weißen Hälse der Tauben
Kreppschleifn schlagen,
Und Verkehrspolizei schwarze
Baumwollhandschuh' tragen.
Er war mein Nord,
mein Süd, mein Ost und mein West,
Meine Arbeitswoche und mein Sonntagsfest,
Mein Gespräch, mein Lied, mein Tag, meine Nacht,
Ich dachte, Liebe währet ewig:
Falsch gedacht
Die Sterne sind jetzt unerwünscht,
löscht jeden aus davon,
Verhüllt auch den Mond
und nieder reißt die Sonn',
fegt die Wälter zusammenund gießt aus den Ozean,
Weil nun nichts mehr je wieder gut werden kann
April 1936 (W.H. Auden)

Johannes´s Todestag

I always needed time on my own

I never thought I'd need you there when I cry
And the days feel like years when I'm alone
And the bed where you lie
Is made up on your side

When you walk away
I count the steps that you take
Do you see how much I need you right now?

When you're gone
The pieces of my heart are missing you
When you're gone
The face I came to know is missing too
When you're gone
The words I need to hear to always get me through the day
And make it ok
I miss you

I've never felt this way before
Everything that I do reminds me of you
And the clothes you left they lie on the floor
and they smell just like you
I love the things that you do

When you walk away
I count the steps that you take
Do you see how much I need you right now?

Avril Lavigne



Der schlimmste Tag meines Lebens begann am Pfingstmontag, den 28. Mai 2007 um 06.35 Uhr, als ein Polizeibeamter und zwei Sanitäter vor unserer gemeinsamen Wohnungstür standen und mir mitteilten, dass mein Lebenspartner tödlich verunglückt ist. Dieser Tag hat mein Leben komplett verändert.....

Am Sonntag, den 27. Mai 2007 war alles noch in Ordnung. Wir standen zusammen auf und frühstückten gemeinsam. Er trainierte noch wie jeden Tag und so gegen Mittag fuhr Johannes mit seinem Rennrad weg, um zu seinen Sohn (der bei seinen Eltern war) zu fahren und um ein wenig Sport zu machen.


Am Nachmittag traf er noch einige Kollegen, die er schon lange nicht mehr gesehen hatte. Er rief mich noch am Nachmittag an um mir mitzuteilen, dass er noch mit seinen Kollegen etwas trinken geht. Ich kann mich noch haargenau an unser letztes Telefonat um ca. 23.00 Uhr erinnern als er zu mir sagte, dass er sich bald auf dem Weg zur mir nach Hause machen würde. Ich sagte noch zu ihm, dass ich ihn leider nicht holen kommen kann, da ich bereits was getrunken habe und daher schlug ich ihm vor, dass er doch bei seinen Eltern schlafen soll. Doch er wollte unbedingt zu mir. Er sagte, er freue sich so auf mich und dass er unbedingt neben mir schlafen möchte. Ich schlief dann beruhigt ein und dachte wenn er kommt, werde ich ihn schon hören.

Um 06.35 Uhr klingelte es dann an meiner Haustüre. Als ich aufwachte, sah ich zuerst das Johannes nicht neben mir lag und dachte daher das es in diesem Falle doch noch etwas länger geworden ist und er seinen Schlüssel wahrscheinlich vergessen hatte. Als ich dann aber die Türe aufmachte, standen zwei Sanitäter und ein Polizeibeamter vor mir. In dem Moment hoffte ich nur, dass sie sich an der Tür geirrt haben.... doch leider teilten Sie mir mit, das mein Lebenspartner einen schweren Verkehrsunfall hatte. Im Schock dachte ich noch, zum Glück "nur" einen Verkehrsunfall und er lebt noch. Doch dann sagten Sie mir das er tödlich verunglückt ist. Ich war im Schock und musste mir erst klar werden das tödlich bedeutet, dass mein Freund Tod ist. Das sein Herz nicht mehr schlägt. In dem Moment brach eine Welt für mich zusammen. Ich konnte es einfach nicht glauben...... Mein Freund, die Liebe meines Lebens soll Tod sein?? Den Schmerz den ich fühlte kann ich nicht beschreiben, ich dachte nur ich würde es nicht überleben.

Johannes wurde von einem 56-jährigen Autofahrer frontal überfahren. Der Lenker fuhr auf der falschen Straßenseite und hatte wahrscheinlich einen Sekundenschlaf und war zu schnell unterwegs. Wir wissen heute noch nicht genau wie es passiert ist, den der Fahrer streitet alles ab und behauptet Johannes fuhr auf der falschen Straßenseite. Doch das Gutachten beschreibt eindeutig, dass der Lenker auf der falschen Seite fuhr.


Noch immer weiß ich nicht, wie ich damit umgehen soll. Ich will und kann ohne ihn einfach nicht leben. Mir kommt mein Leben so unendlich sinnlos und leer vor. Es vergeht kein Tag an dem ich nicht am Abend im Bett liege und heule. Am liebsten würde ich morgens gar nicht aufstehen, doch irgendwie „funktioniere“ ich weiter und geh zur Arbeit. Aber diesen Schmerz halte ich einfach nicht mehr aus......





Meldungen aus der Zeitung:

Radfahrer stirbt bei Kollision mit Auto
Stockenweiler (ddp-bay). Ein 26 Jahre alter Radfahrer ist am Montagmorgen auf der Bundesstraße 12 nahe Stockenweiler (Landkreis Lindau) beim Zusammenstoß mit einem Auto ums Leben gekommen. Nach Angaben der Polizei deuteten die Unfallspuren darauf hin, dass der Autofahrer auf die linke Straßenseite geraten war und dort mit dem entgegenkommenden Radfahrer kollidierte. Der junge Mann starb noch an der Unfallstelle, der 56-jährige Autofahrer blieb unverletzt.



Hier die Meldung aus der Augsburger Allgemeine
Jede Hilfe zu spät kam am Pfingstmontag auch für einen 26 Jahre alten Radfahrer, der auf der Bundesstraße 12 zwischen Wangen und Hergensweiler (Landkreis Lindau) mit einem auf die Gegenfahrbahn geratenen Auto zusammenprallte. Der Zweiradfahrer war nach Darstellung der
Polizei sofort tot.