Freitag, 17. August 2007

Johannes´s Todestag

I always needed time on my own

I never thought I'd need you there when I cry
And the days feel like years when I'm alone
And the bed where you lie
Is made up on your side

When you walk away
I count the steps that you take
Do you see how much I need you right now?

When you're gone
The pieces of my heart are missing you
When you're gone
The face I came to know is missing too
When you're gone
The words I need to hear to always get me through the day
And make it ok
I miss you

I've never felt this way before
Everything that I do reminds me of you
And the clothes you left they lie on the floor
and they smell just like you
I love the things that you do

When you walk away
I count the steps that you take
Do you see how much I need you right now?

Avril Lavigne



Der schlimmste Tag meines Lebens begann am Pfingstmontag, den 28. Mai 2007 um 06.35 Uhr, als ein Polizeibeamter und zwei Sanitäter vor unserer gemeinsamen Wohnungstür standen und mir mitteilten, dass mein Lebenspartner tödlich verunglückt ist. Dieser Tag hat mein Leben komplett verändert.....

Am Sonntag, den 27. Mai 2007 war alles noch in Ordnung. Wir standen zusammen auf und frühstückten gemeinsam. Er trainierte noch wie jeden Tag und so gegen Mittag fuhr Johannes mit seinem Rennrad weg, um zu seinen Sohn (der bei seinen Eltern war) zu fahren und um ein wenig Sport zu machen.


Am Nachmittag traf er noch einige Kollegen, die er schon lange nicht mehr gesehen hatte. Er rief mich noch am Nachmittag an um mir mitzuteilen, dass er noch mit seinen Kollegen etwas trinken geht. Ich kann mich noch haargenau an unser letztes Telefonat um ca. 23.00 Uhr erinnern als er zu mir sagte, dass er sich bald auf dem Weg zur mir nach Hause machen würde. Ich sagte noch zu ihm, dass ich ihn leider nicht holen kommen kann, da ich bereits was getrunken habe und daher schlug ich ihm vor, dass er doch bei seinen Eltern schlafen soll. Doch er wollte unbedingt zu mir. Er sagte, er freue sich so auf mich und dass er unbedingt neben mir schlafen möchte. Ich schlief dann beruhigt ein und dachte wenn er kommt, werde ich ihn schon hören.

Um 06.35 Uhr klingelte es dann an meiner Haustüre. Als ich aufwachte, sah ich zuerst das Johannes nicht neben mir lag und dachte daher das es in diesem Falle doch noch etwas länger geworden ist und er seinen Schlüssel wahrscheinlich vergessen hatte. Als ich dann aber die Türe aufmachte, standen zwei Sanitäter und ein Polizeibeamter vor mir. In dem Moment hoffte ich nur, dass sie sich an der Tür geirrt haben.... doch leider teilten Sie mir mit, das mein Lebenspartner einen schweren Verkehrsunfall hatte. Im Schock dachte ich noch, zum Glück "nur" einen Verkehrsunfall und er lebt noch. Doch dann sagten Sie mir das er tödlich verunglückt ist. Ich war im Schock und musste mir erst klar werden das tödlich bedeutet, dass mein Freund Tod ist. Das sein Herz nicht mehr schlägt. In dem Moment brach eine Welt für mich zusammen. Ich konnte es einfach nicht glauben...... Mein Freund, die Liebe meines Lebens soll Tod sein?? Den Schmerz den ich fühlte kann ich nicht beschreiben, ich dachte nur ich würde es nicht überleben.

Johannes wurde von einem 56-jährigen Autofahrer frontal überfahren. Der Lenker fuhr auf der falschen Straßenseite und hatte wahrscheinlich einen Sekundenschlaf und war zu schnell unterwegs. Wir wissen heute noch nicht genau wie es passiert ist, den der Fahrer streitet alles ab und behauptet Johannes fuhr auf der falschen Straßenseite. Doch das Gutachten beschreibt eindeutig, dass der Lenker auf der falschen Seite fuhr.


Noch immer weiß ich nicht, wie ich damit umgehen soll. Ich will und kann ohne ihn einfach nicht leben. Mir kommt mein Leben so unendlich sinnlos und leer vor. Es vergeht kein Tag an dem ich nicht am Abend im Bett liege und heule. Am liebsten würde ich morgens gar nicht aufstehen, doch irgendwie „funktioniere“ ich weiter und geh zur Arbeit. Aber diesen Schmerz halte ich einfach nicht mehr aus......





Meldungen aus der Zeitung:

Radfahrer stirbt bei Kollision mit Auto
Stockenweiler (ddp-bay). Ein 26 Jahre alter Radfahrer ist am Montagmorgen auf der Bundesstraße 12 nahe Stockenweiler (Landkreis Lindau) beim Zusammenstoß mit einem Auto ums Leben gekommen. Nach Angaben der Polizei deuteten die Unfallspuren darauf hin, dass der Autofahrer auf die linke Straßenseite geraten war und dort mit dem entgegenkommenden Radfahrer kollidierte. Der junge Mann starb noch an der Unfallstelle, der 56-jährige Autofahrer blieb unverletzt.



Hier die Meldung aus der Augsburger Allgemeine
Jede Hilfe zu spät kam am Pfingstmontag auch für einen 26 Jahre alten Radfahrer, der auf der Bundesstraße 12 zwischen Wangen und Hergensweiler (Landkreis Lindau) mit einem auf die Gegenfahrbahn geratenen Auto zusammenprallte. Der Zweiradfahrer war nach Darstellung der
Polizei sofort tot.




2 Kommentare:

Tanja hat gesagt…

Hallo Anita!
Hast Du echt schön geschrieben, hab richtig Gänsehaut bekommen.
Wir werden ihn niiiieeee vergessen!!!!!Er wird immer in unseren Herzen sein.
Tanja

Anonym hat gesagt…

"Es ist tröstlich wenn man weiss das alles ein großes Ganzes ist und wir uns alle einmal wiedersehen, das die Liebe die wir hier auf Erden teilten immer mehr Liebe bringt und unserer Reise einen Sinn gibt. Das es so wie es ist auch gut ist auch wenn wir es nicht verstehen, aber lernen damit zu leben.

Wenn ich solche Schicksale lese dann bin ich traurig und erschüttert, ohnmächtig etwas zu tun und kann es nur so verstehen das es der richtige Moment für diesen Menschen war, oder diese Person etwas noch schlimmeres aufgehalten hat, dann macht es vielleicht ein wenig mehr Sinn.

Dann kam eine ZEIT wo ich fühlte und begriff das ich diesen Menschen immer noch liebe egal wo er ist, was er auch tut, dann war ich beruhigt und gelöst."